Blog

Auf unserem Unternehmensblog finden Sie Neuigkeiten rund um unser Planungsbüro, aktuelle Projekte sowie Einblick in den Arbeitsalltag.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Neubau eines Kinderhorts in der Amberieustraße in Mering

Im urbanen Umfeld des Meringer Schulcampus wurde ein Kinderhort in massiver Holzbauweise errichtet.

Hell erleuchteter Raum des Kinderhortes in Mering mit moderner Holzarchitektur, Oberlichtern und einem Treppengeländer im Vordergrund.
Arbeiter auf einer Baustelle, der einen großen Holzbalken beobachtet, der von einem Kran gehoben wird
Detailansicht Aufbau der Holzwände des Kinderhorts Mering
Bauleiter läuft während Bauphase durch den Kinderhort Mering.

Der architektonische Entwurf sieht ein großzügiges lichtdurchflutetes Gebäude vor, das aus zwei leicht in Längsrichtung versetzte Baukörper gebildet wird. Das Tragwerk wurde in Brettsperrholzbauweise errichtet, lediglich in Teilbereichen wurden zum Erreichen großer Spannweiten Stahlbauteile eingesetzt. Abgesehen von den Gründungsbauteilen wurde lediglich der Aufzugskern in Stahlbeton hergestellt. Den Nachhaltigkeitsgedanken konsequent weiterverfolgt kam hier RC Beton zum Einsatz. Wo es die Brand- und Schallschutzanforderungen zugelassen haben, wurden die Wände an den Innenseiten unverkleidet in Sichtqualität ausgeführt. Das Tragwerk wird somit greifbar und die wertvolle Optik und Haptik des Baustoffs Holz bereichert den Alltag der Nutzenden.

Massive Holzbauweise durch Einsatz von Brettsperrholz

Als Außenwände bieten die eingesetzten kreuzweise verleimten Brettsperrholzplatten nicht nur einen hervorragenden kontinuierlichen Lastabtrag, sondern tragen durch die geringe Wärmeleitfähigkeit substanziell zum Wärmeschutz bei – durch die Speichermasse wird in Verbindung mit der Holzweichfaserdämmung auch der sommerliche Wärmeschutz nachhaltig unterstützt.
Im Bereich des großzügigen Spielflurs ergänzen dezente Tragglieder aus Stahl die Holzbauteile, um die großzügige und luftige Raumwirkung des Flurs in Verbindung mit der großen Deckenöffnung zum Erdgeschoss zu erreichen.
Abgesehen von dem Aufzugschacht wurden alle aufgehenden Bauteile in Brettsperrholz ausgeführt – nicht nur Wände, Decken und Dach, sondern auch die Treppen wurden als Brettsperrholz-Blocktreppen errichtet. Der Großteil aller Arbeiten am aufgehenden Rohbau stammen hier also aus einer Hand.

Kurze Montagezeiten durch Vorfertigung

Durch die passgenaue Vorfertigung der einzelnen Holzelemente wurde eine schnelle Montage auf der Baustelle ermöglicht. Zum Schutz vor Feuchtigkeit während der Montage werden die Elemente werkseitig mit einer diffusionsfähigen und robusten Membrane versehen – die Montage wird dadurch von wechselhaften Wetterbedingungen kaum eingeschränkt. Die einzelnen Elemente enthalten, wenn sie auf die Baustelle angeliefert werden, bereits alle erforderlichen Öffnungen für Fenster, Lüftungsschächte, Einbauteile und Ähnliches. Durch die schnelle Montage wird nicht nur nach kurzer Zeit ein guter Witterungsschutz erreicht, auch die Folgegewerke können nach der Errichtung zügig beginnen. Und nicht zuletzt wird im innerstädtischen Bereich – insbesondere bei der Lage im Meringer Schulcampus – eine geringe Lärmbelastung der Umgebung erreicht.

Besonderheiten des Tragwerks

Durch die Fokussierung auf den Baustoff Holz wird in der Tragwerksplanung ein neues Kapitel aufgeschlagen – immer höhere und größere Bauwerke werden in Holz errichtet. Dennoch ist auch bei kleineren Projekten Aufmerksamkeit bei der Konstruktion und Berechnung der Details erforderlich. Anders als vergleichbare Gebäude in Massivbauweise, muss auf die Aussteifung eines Holztragwerks erhöhte Aufmerksamkeit gelegt werden.
Im vorliegenden Fall wurde die Aussteifung allein durch das hölzerne Tragwerk realisiert. Dafür wurden die Brettsperrholzwände und die Decke als Holztafeln ausgeführt. Die einzelnen Brettsperrholzelemente wurden sowohl an den Wänden als auch in der Decke über kreuzweise in die Fugen eingedrehte Vollgewindeschrauben schubsteif miteinander verbunden. Dadurch werden günstige Hebelarmverhältnisse erreicht und an vielen Stellen konnten die statisch erforderlichen Zugverankerungen verringert werden. Weiterhin wurde durch die konsequente Verfolgung von Lastpfaden aus dem Obergeschoss die zu verankernde Zugkraft durch ständig wirkende Lasten reduziert. Wo dies nicht möglich war, werden die Zug- und Schubkräfte über Stahlverbinder in das darunterliegende Geschoss bzw. in die Gründung abgeleitet.